Wir
gelangen
an
die
Nordmauer
des
Harâm,
die
eine
ganze
Reihe
von
Thoren
hat.
Zunächst
östlich
sieht
man
das
Bâb
el-Asbâty,
das
Thor
der
Stämme
weilen
für
den
Namen
eines
einzelnen
Mannes,
eines
Propheten.)
Unter
den
Arcaden
der
Nordmauer
erblicken
wir
Fenster;
ein
Blick
aus
einem
derselben
verlohnt
sich,
denn
wir
sehen
hier
tief
unter
uns
den
traditionellen
Teich
Bethesda.
Vor
Zeiten
lief
hier
ein
Thälchen
seitwärts
vom
oberen
Tyropoeon
nach
Osten,
das
man
bei
der
Anlage
dieses
Teiches
benutzen
konnte.
Der
Teich
misst
110m
in
der
Länge,
40m
in
der
Breite.
Er
liegt
21m
unter
dem
Niveau
der
Tempelarea,
und
sein
Boden
ist
6m
hoch
mit
Schutt
bedeckt;
selten
findet
sich
heute
etwas
Regenwasser
darin.
Der
Teich
wurde
von
Osten
gefällt
und
konnte
durch
einen
Ablauf,
der
sich
in
einem
Thurm
in
seinem
Südostwinkel
befindet,
regulirt
und
geleert
wer-
den.
Die
katholische
in
dem
Teich
den
beim
Schafthor
gelegenen
Bethesdateich
erkennen
wollen;
da
man
dieses
Thor
an
die
Stelle
des
heutigen
Stephans-
thores
setzte
(mit
Unrecht,
s.
S.
156),
so
sprechen
auch
schon
alte
Pilger
(Ueber
den
wirklichen
Bethesdateich
s.
S.
191.)
Heute
führt
der
Teich
den
Namen
Birket
Israʿîn,
Israelsteich.
Durch
eine
kleine
Oeffnung
in
der
Harâmmauer
ist
Warren
vom
Teiche
aus
in
Sub-
structionen
mit
Gewölben
eingedrungen.
—
Wenn
wir
die
Nord-
seite
des
Harâmbezirks
entlang
gehen,
so
haben
wir
links
alte
Gräber;
bald
kommen
wir
wieder
an
ein
Thor
rechts,
das
den
Namen
Bâb
Hitta
oder
Hotta
führt;
dann
folgt
das
Bâb
el-ʿAtem,
Thor
der
Dunkelheit,
auch
Scherîf
el-anbiâ,
Ehre
der
Propheten,
oder
von
einer
dort
gelegenen
Schule
Devadâr-Thor
genannt;
es
entspricht
dem
Thore
Tôdi
des
Talmud.
In
der
Nordwestecke
des
Tempelplatzes
finden
wir
Felsboden;
der
Fels
ist
abgeschrotet,
ja
noch
mehr,
es
ist
ein
senkrechter,
7m
tiefer
Einschnitt
gemacht,
und
die
Mauer
erhebt
sich
über
demselben.
Die
Unterbauten
dieser
Mauer
scheinen
ebenfalls
alt,
und
es
ist
fraglich,
ob
sie
nicht
gar
der
Festung
Antonia
angehört
haben
könnten.
Heute
steht
dort
eine
Caserne
(Pl.
11);
häufig
hört
man
daselbst
die
Militärmusik
ihre
ohrzerreissenden
Töne
hervorbringen.
In
der
NW.-Ecke
steht
eines
der
höchsten
Minarets
des
Harâm.
Von
der
Beschreibung
des
Inneren
dieses
ganzen
grossen
Be-
zirkes
gehen
wir
nun
über
zu
einem
Gang
um
die
Umfassungsmauer
desselben,
wobei
wir
uns
am
bequemsten
die
ganze
Anlage
der
Unterbauten
vergegenwärtigen
können.
Was
wir
bis
jetzt
als
grosse
ebene
Fläche
betrachtet
haben,
war
ursprünglich
keineswegs
eine
solche,
sondern
ein
Hügelrücken,
dessen
beide
Seiten
künst-
lich
erhöht
und
dessen
überragende
Theile
im
Nordwestwinkel
ab-
getragen
wurden.
In
der
Mitte
der
Area
zieht
sich
der
Höhenzug
bis
unter
die
Aksa
fort.
Das
westliche
Thal,
das
Tyropoeon,
ist
heutzutage
beinahe
ganz
zugeschüttet.